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Im ersten Teil der Veranstaltung wurden die diesjährigen Preisgewinner der Äquator Initiative aus Indien (Green Foundation), Kolumbien (Proyecto NASA) und Namibia (Torra Conservancy) vorgestellt. Dabei ging es v.a. darum, wie im Rahmen der ausgezeichneten Projekte die Ziele Armutsbekämpfung und Erhalt der Biodiversität miteinander verbunden werden und welche Rolle die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften dabei spielt. Neben Mark Malloch Brown stellte auch Martin Meister, wissenschaftlicher Redakteur der Zeitschrift GEO, die Preisträger vor und befragte sie nach ihrer Arbeit.
Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Dr. Tom Lovejoy, Präsident der Heinz Foundation, moderiert. Unter den Teilnehmern waren der Nobelpreisträger und Berater Kofi Annans, Prof. Jeffrey Sachs von der Columbia Universität, der Leiter des Amazon Conservation Team und bekannte Ethnobotaniker, Dr. Mark Plotkin, der Vizepräsidenten des Deutschen Naturschutzrings, Prof. Manfred Niekisch und Victoria Corpuz von der Tebtebba Foundation (Philippinen). Die Gesprächsrunde befasste sich mit den Fragen, wie Brücken von indigenem Wissen zu wissenschaftlichen Systemen geschlagen werden können und wie lokale Initiativen zugleich Artenvielfalt schützen und Armut zu bekämpfen und so zur Erreichung der Millennium Entwicklungsziele (MDG) beitragen können.
Prof. Sachs betonte, dass die Entwicklungszusammenarbeit und das Engagement der Industrieländer verstärkt werden müssten, wenn die MDG tatsächlich erreicht werden sollen. Sollte bis zum kommenden Jahr, in dem eine Fünf Jahres-Prüfung der MDG-Erreichung stattfinden wird, kein Durchbruch erreicht werden, werde es unmöglich sein, die gesteckten Ziele zu erreichen. Sachs äußerte sich zudem kritisch zum fehlenden Engagement der US-Regierung in der Armutsbekämpfung.
Der
v.a. in Südamerika forschende Mark Plotkin, betonte in seinem kurzen
Vortrag die Gefahr des Verlustes der kulturellen Vielfalt der Bewohner
der Regenwälder Südamerikas und bezeichnete diese als "bio-cultural-disaster".
Mit der Zerstörung der indigenen Kulturen sei die Erhaltung des Regenwaldes
bedroht. Als positives Beispiel nannte er das Internationale Pilotprogramm
zur Bewahrung der Regenwälder Brasiliens (PP-G7) in Indianerschutzgebieten
in Amazonien. In diesem von GTZ und Weltbank durchgeführtem Projekt
sind ca. 450 Millionen ha. Regenwald unter Schutz gestellt und einer nachhaltigen
Nutzung zugeführt worden. Dabei spielt das Wissen der indigenen Bevölkerung
eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Durchführung der
Projektmaßnahmen.
Auch Victoria Corpuz von der Tebtebba Foundation (Philippinen) unterstrich die Notwendigkeit der Erhaltung indigener Kulturen und ihres Wissens. Prof. Dr. Manfred Niekisch (Vizepräsidenten des Deutschen Naturschutzrings) warf in der Diskussion die Frage nach dem Schutz indigenen Wissens und der rechtlichen Ausgestaltung des Vorteilsausgleichs auf.
Im Rahmen des Abschlussempfangs verliehen UN-Diplomaten die Preise an
die anwesenden Gewinner des Äquator-Preises. Mark Malloch Brown,
UNDP-Administrator und einer der Initiatoren der Äquator-Initiative
würdigte das Engagement der Ausgezeichneten. Der Vertreter der deutschen
Mission bei den Vereinten Nationen, Dr. Detlev Wolter, übergab den
Preis an Dr. Vanaja Ramprasad von der indischen Green Foundation, die
sich für die Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung durch Saatentwicklung
auf dem Subkontinent einsetzt. Der Botschafter von Namibia übergab
den Preis an Ezequiel Vitonás, Proyeto Nasa, Kolombien. Dieses
Projekt setzt sich für die Selbstbestimmung der indigenen Mitglieder
der Paez-Bevölkerung ein. Der Botschafter von Kolumbien, Nicolas
Rivas überreichte den Preis an Benny Roman von Torry Conservancy,
Namibia. Das Projekt verknüpft nachhaltige Landwirtschaft und den
Schutz des Wildbestandes mit der Förderung eines nachhaltigen Ökotourismus.
Redebeiträge Redebeitrag von Gunter Pleuger, Botschafter Deutschlands bei den Vereinten Nationen Redebeitrag von Mark Malloch Brown, Administrator United Nations Development Programme |
Einladung, Pressemitteilungen und Newsletter der Äquator-Initiative
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