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Kategorie |
Weltranglistenplatz der Biodiversität |
Anzahl der einheimischen Arten |
Weltranglistenplatz des Endemismus |
Höhere Pflanzen |
2 |
15000-17000 |
3 |
Wirbeltiere (außer Fische) |
1 |
634 |
3 |
Säugetiere |
3 |
28 |
13 |
Vögel |
1 |
142 |
5 |
Reptilien |
3 |
97 |
11 |
Amphibien |
1 |
367 |
1 |
Schmetterlinge |
3 |
300 |
4 |
Quelle: Mittermeier et al.: Megadiversity, CEMEX, Mexico City, 1997 |
Ein Grund für diesen Reichtum an biologischen Ressourcen ist die Vielfältigkeit seiner Landschaften. Es besitzt 18 verschiedene Ökosystem-Regionen mit 65 verschiedenen Ökosystemen, die sich über eine Fläche von 1,14 Mio km² erstrecken. Damit nimmt Kolumbien in Bezug auf die Biologische Vielfalt in Lateinamerika den zweiten Platz ein. Und all das berücksichtigt noch nicht die Fülle der Biodiversität im pazifiknahen Chocó und in den randlichen Bereichen der Orinoko-Ebenen und Amazoniens - diese ist bislang noch weitgehend unbekannt.
REGION |
Säugetiere |
Vögel |
Reptilien |
Amphibien |
Gesamt |
|||||
No. |
% |
No. |
% |
No. |
% |
No. |
% |
No. |
% |
|
Amazonas |
85 |
19 |
868 |
50 |
147 |
29 |
134 |
23 |
1234 |
37 |
Orinoquia |
101 |
22 |
644 |
37 |
119 |
24 |
41 |
7 |
905 |
27 |
Karibik |
100 |
22 |
951 |
54 |
101 |
20 |
28 |
5 |
1180 |
36 |
Pacifik |
167 |
37 |
830 |
47 |
210 |
42 |
181 |
31 |
1388 |
42 |
Anden |
177 |
39 |
974 |
56 |
277 |
55 |
353 |
61 |
1781 |
54 |
Deutschland |
98 |
0 |
273 |
0 |
12 |
0 |
19 |
0 |
395 |
0 |
Kolumbien gesamt |
454 |
0 |
1752 |
0 |
506 |
0 |
583 |
0 |
3295 |
0 |
Quelle: Instituto de Investigación de Recursos Biológicos Alexander von Humboldt. "Informe Nacional sobre el Estado de la Biodiversidad en Colombia". Santafé de Bogotá, Kolumbien, 1998
Doch obwohl Kolumbien diese hohe Artenvielfalt besitzt, nimmt sie in Besorgnis erregendem Maße ab. Das Land erlebt zurzeit einen rapiden Veränderungsprozess, der seine einmalige Biodiversität erheblich beeinträchtigt. Die Gründe für den Verlust an biologischen Ressourcen sind vielfältig: Fehlende Wertschätzung der Biodiversität auf politischer Ebene und unzureichende wissenschaftliche Kenntnisse spielen hier ebenso eine Rolle wie unangepasste Landnutzung, die Ausweitung der Ackerbaugrenzen und illegaler Drogenanbau. Gerade die Abholzungen von Waldflächen zur Deckung des Brennholzbedarfs und für die Holzindustrie ziehen einen besonders schwer wiegenden Verlust an Artenreichtum nach sich. Derzeit schätzt man den Verlust der Waldflächen des Landes auf 40%.
Nicht zuletzt auch als Reaktion
auf diesen dramatischen Verlust an biologischen Ressourcen hat der kolumbianische
Staat 1994 die Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) der
Vereinten Nationen ratifiziert. Mit diesem internationalen Regelwerk soll
die Erhaltung, das Wissen und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität
gefördert werden. Weiterhin verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten
zu einer gerechten Aufteilung der Vorteile, die sich aus der Nutzung biologischer
Ressourcen und der damit zusammenhängenden Kenntnisse, Innovationen
und Praktiken seitens der nationalen Wissenschaft, der Industrie und der
lokalen Bevölkerung ergeben.
Darüber hinaus fördert die Konvention über die biologischen
Vielfalt die internationale Zusammenarbeit zwischen den Ländern mit
hoher Artenvielfalt bzw. -bedrohung und den Industrieländern zum
Schutz der Biodiversität, der wissenschaftlichen Forschung und der
nachhaltigen Entwicklung. In diesem Zusammenhang besteht seit einigen
Jahren eine enge Kooperation zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und Kolumbien.