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Die Provinz Yunnan - ein doppelter "Hotspot" der Vielfalt

Karte der Sprachgruppen in China

Yunnan ist eine der grösseren chinesischen Provinzen und liegt im Südwesten des Landes. Sie grenzt im Süden und Westen an die Staaten Myanmar, Laos und Vietnam sowie im Norden und Osten an die chinesischen Provinzen "Tibet", Sichuan, Guizhou und Guangxi. Auf den knapp 400.000 km² (entspricht ca. der Größe Frankreichs) vereint sie sehr unterschiedliche Landschaften und Ökosysteme. Diese erstrecken sich von den schneebedeckten Bergen Meili in der rauhen, vom Himalaya geprägten Gebirgslandschaft des Nordwestens bis in die von subtropischen Regenwaldinseln durchsetzte Tiefebene an der vietnamesischen Grenze. Der Großteil der Provinz ist durch ein Hochplateau mit durchschnittlich 2000 müNN geprägt.

Ein gemäßigtes Klima beeinflusst den Norden des Landes, während es im Süden nahezu tropisch verläuft und zwischen moderaten Wintern und vom Monsun beeinflußten Sommern variiert. Ungefähr ein Viertel der Fläche der Provinz ist auch heute noch bewaldet. Neben der Vielfalt der Ökosysteme trägt auch diese, für die VR China außerordentlich hohe Bewaldungsrate dazu bei, dass die Provinz Yunnan die höchste Biodiversität des Landes beherbergt:

Anzahl Arten Anteil der in China vorhandenen Arten
> 300 Säugetierarten
51 %
793 Vogelarten
64 %
143 Reptilienarten
37 %
102 Amphibienarten
46 %
366 Fischarten
48 %
> 10.000 Insektenarten
ca. 40%
17.000 Pflanzenarten
63%
ca. 50 seltene und bedrohte Wildtierarten

Ebenso vielfältig wie die Natur sind auch die Menschen, die in Yunnan leben. Vertreten sind dort 25 der 55 anerkannten chinesischen Minoritäten (ca. 100 Mio. Menschen), die sich in Sprache und Geschichte sowie in Religion, Kultur und Tradition stark unterscheiden. Aufgrund dieser Heterogenität entstand eine einzigartige Vielfalt kultureller Systeme, indigener Technologien und traditionellen Wissens. Ungefähr 40. Mio. Menschen werden in Yunnan den ethnischen Minoritäten zugesprochen — was ca. ein Drittel der Provinzbevölkerung ausmacht. Allein in der Präfektur Diquin, in welcher der diesjährige Artenvielfaltstag durchgeführt wird, sind 14 indigene Gruppen vertreten.

Ungeachtet der biologischen und kulturellen Reichtümer zählt die hauptsachlich ländliche Bevölkerung Yunnans noch immer zu den ärmsten Gruppen in der VR China. Dies nicht zuletzt, da die indigenen und religiösen Werte ihrer Kulturen sowie ihr traditionell-nachhaltiges Ressourcenmanagement einer "modernen" zentralistisch organisierten Regionalentwicklung oftmals entgegensteht. Obwohl die chinesische Regierung das Potential der kulturellen und ethnischen Vielfalt - insbesondere in ihrer Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität - allmählich erkennt, ist die Vielfalt der indigenen Gesellschaften sowie des Naturraums zunehmend dem Nutzungsdruck der Marktwirtschaft ausgesetzt.

Weitere Informationen:  People and Ecosystems in Mountain Landscape of Northwest Yunnan, Southwest China - Causes of Biodiversity Loss and Ecosystem Degradation; PDF-Dokument, englisch, 77KB

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