Oasen
im Sahel und in der Großstadt
GTZ präsentiert Aktionen und Ergebnisse der ersten „GEO
Journée de la Biodiversité“ in Afrika auf Hauptveranstaltung
des GEO-Tags der Artenvielfalt in Berlin
Ein ungewohntes Bild: Anstelle von Picknickkörben und Grillrosten
strömen die Menschen bewaffnet mit Ferngläsern, Insektenkeschern,
Käfersieben und Sammelschirmen in den Berliner Tiergarten. Und das
an einem Samstagmorgen, dazu noch bei leichtem Regen und Temperaturen
um die zehn Grad.
Die Erklärung: An diesem 11. Juni findet im Berliner Tiergarten
die Hauptveranstaltung des GEO-Tags der Artenvielfalt statt, den das
GEO-Magazin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe und der Deutschen
Wildtier-Stiftung organisiert. 100 Experten untersuchen für 24 Stunden
zusammen mit Naturinteressierten, Lehrern, Schülern und Jugendgruppen
die Artenvielfalt des beliebten Berliner Stadtparks. Unter ihnen ist
auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der Schirmherr dieses
siebten GEO-Tags der Artenvielfalt, der sich ebenso wenig wie die übrigen
Teilnehmer durch die frischen Temperaturen abschrecken lässt.
Das Untersuchungsgebiet des diesjährigen „B-Days“ ist
eine grüne Oase inmitten der Großstadt mit zahlreichen Nutzungskonflikten
zwischen Naturschutzzielen und den Ansprüchen städtischer Naherholung.
Die Bioinventur zeigt: Der Tiergarten verfügt über eine große
Artenvielfalt: Ca. tausend Tier- und Pflanzenarten, von Buntspecht bis
zu einer alten Heilpflanze mit dem Namen Herzgespann, wurden bei der
Aktion in der „grünen Mitte“ Berlins nachgewiesen, und
dies trotz des für die Artenzählung ungünstigen Wetters.
Von einer Oase der Biodiversität ganz anderer Art berichtet Ute
Böttcher den rund 250 Gästen im Sony Centre auf der Abschlussveranstaltung
des GEO-Tags der Artenvielfalt. Die 38jährige arbeitet im Auftrag
der GTZ als Regierungsberaterin am malischen Umweltministerium und hat
im Rahmen der malischen Umweltwochen in Zusammenarbeit mit GEO, der Mission
Culturelle de Bandiagara, dem DED und dem GTZ BIODIV Projekt am 4. Juni
2005 den GEO-Tag der Artenvielfalt im Dogonland in Zentralmali organisiert.
Auf
einer Exkursion, an der 100 Wissenschaftler, Politiker, Umweltschützer,
Journalisten und Vertreter der lokalen Bevölkerungsgruppe der Dogon
teilnahmen, wurde die Biodiversität der Falaise de Bandiagara und
des Dogonplateaus aus Sicht der "modernen" Wissenschaft und des traditionellen
Wissens der Dogon untersucht. Darüber hinaus fand durch die Teilnahme
von ca. 1000 Interessierten aus den umliegenden Ortschaften am Rahmenprogramm
dieser „Journée de la Biodiversité“ eine intensive
Sensibilisierung für den Wert der Artenvielfalt auf lokaler Ebene
statt. Berichte über den GEO-Tag der Artenvielfalt in der malischen
Presse und im malischen TV-Sender ORTM sensibilisierten zudem landesweit
für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
Böttcher schildert die einzigartige Artenvielfalt entlang der landschaftlich
imposanten Steilstufe, wo aufgrund des Wasserspeichers des Dogonplateaus
eine für den Sahel außergewöhnliche Biodiversität
anzutreffen ist. Ihr Bildvortrag mit beeindruckenden Aufnahmen des GEO-Fotographens
Ingo Arndt von Natur und Kultur des Dogonlands und mit Impressionen vom
Aktionstag entführt das Publikum für einen Moment vom nasskalten
Berlin in den afrikanischen Wüstenstaat.
Unter den Gästen befindet sich auch die malische Botschafterin
in Deutschland, Fatoumata Siré Diakité, die sich im Anschluss
an Böttchers Vortrag für die Zusammenarbeit mit GEO und der
GTZ bedankt. Die Kooperation mit der GTZ sei für ihr Land von besonderer
Bedeutung. Daher habe sie unmittelbar nach ihrem Amtsantritt in Berlin
die GTZ-Zentrale in Eschborn besucht. „Hoffentlich wird es auch
in Zukunft weitere GEO-Tage der Artenvielfalt in Mali geben“, sagt
Diakité.
Der GEO-Tag der Artenvielfalt in Mali wurde finanziell unterstützt
durch:
- das GTZ-Sektorvorhaben „Umsetzung der Biodiversitätskonvention“ (BIODIV
Projekt)
- das GTZ-Sektorvorhaben „People and Biodiversity in Rural
Areas“ (People & Biodiv)
- das GTZ Konventionsprojekt Desertifikationsbekämpfung
(CCD Projekt)
www.gtz.de/desert
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